Meinen Frieden gebe ich euch.

Nicht einen Frieden, wie die Welt gibt, gebe ich euch.

Johannesevangelium, Kapitel 14, Vers 27

…oder wie es ein Franziskaner in einem Gebet ausdrückte: «Herr, gib uns deinen Frieden, denn von Menschen gemachter Friede nützt nicht.»

Dennoch brauchen wir Friedensstifter. Viele wollen heute die Kriege beenden. Aber schaffen sie Frieden?

Ein Gedanke zu “Meinen Frieden gebe ich euch.”

  1. Mich dünkt, dass wir Völker nur «Frieden» untereinander schaffen können mittels Aufrüstung, mittels gleich stark gefüllten Waffenlagern, also mittels Angst und Drohungen.

    Am Anfang der Bibel gibt es ein Bild, das tief geht, das zu erklären versucht, warum wir Menschen so sind, wie wir sind. Das Bild sagt, wir sind aus dem Paradies gefallen. Wir haben von dieser Frucht der «Erkenntnis von Gut und Böse» gegessen. Die Schlange erklärt die Wirkung dieser Frucht: «… Gott weiss, dass euch die Augen aufgehen werdet und dass ihr wie Gott sein und Gut und Böse erkennen werdet, sobald ihr davon esst.» (Gen 3,5). Wie die Schlange voraussagte, sind wir dermassen «wissend» (Gen, 3,6) geworden, dass wir denken, wir brauchen Gott gar nicht mehr, wir sind ja selbst wie Gott. Und so haben wir uns immer weiter vom Göttlichen entfernt. Aus dem Paradies fallen, von dieser Frucht essen, findet für mich im Kopf statt. Aus dem Paradies fallen, heisst für mich, aus der absoluten Sicherheit fallen, dass es Gott gibt.

    Durch dieses gefühlte Getrennt-Sein vom Göttlichen kommt in uns eine Urangst hoch und Angst macht aggressiv. Die Zerstörung unserer Erde und die Kriege sind ein Spiegel unseres Inneren, unserer Seelen. Krieg ist meiner Meinung nach die grösste Perversion von Leben und vom Göttlichen.

    Wenn uns Jesus also seinen Frieden anbietet, dann ist es ein innerer Friede, ein Sichersein, dass wir immer ans Göttliche angeschlossen sind, dass wir nie getrennt sein können. Volles Vertrauen in Gott. Ein Aufatmen.

    Jesus war sich dieser Verbundenheit mit Gott stets voll bewusst. Deshalb, stelle ich mir vor, hatte er einen grossen inneren Frieden. Als Beispiel aus der Bibel erwähne ich seine Taufe: So öffnet sich nach seiner Taufe der Himmel, eine Taube kommt herab und Jesus lässt sich nochmals sagen, dass er ein geliebtes Kind Gottes ist.

    Ja, und da frage ich mich: Was würde sich wohl ändern auf unserer Erde, wenn wir alle wüssten – ohne Zweifel, wie Jesus – dass wir an das Licht/die Liebe angebunden sind, dass wir alle geliebte Kinder Gottes sind?

    Eines ist sicher: dann müssten wir nicht mehr Aufrüsten.

    PS: Natürlich kann auch ich nicht von mir behaupten, dass ich diesen inneren Frieden habe. Auch wenn ich hier so munter drauflos schreibe.

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