Es geht [nicht] um die Wurst !

… als am 9. März 1522

im Hause Froschauer 12 Männer beisammensitzen und sich stärken. Mit auf dem Tisch ist Wurst – trotz Fastenzeit, in der es bei Strafe verboten war, Fleisch zu konsumieren. Die bewusste Provokation rief den Rat der Stadt Zürich auf den Plan. Der entschied schliesslich, in Zukunft solle in der Fastenfrage nur noch gelten, was biblisch verankert ist. Im Jahr darauf wurde im Zuge der ersten Zürcher Disputation das kirchliche Fastengebot aufgehoben.

2 Gedanken zu “Es geht [nicht] um die Wurst !”

  1. Die Frage wäre dann natürlich, was nun wirklich «biblisch verankert ist». (:
    Mir scheint eigentlich schon, dass Jesus davon ausgeht, dass alle seine Jünger fasten. Er sagt ja nicht «falls ihr fastet» sonder «wenn ihr fastet». Dabei ist natürlich noch nicht klar, was denn in dem Falle fasten genau geheissen hat. Ich stelle mir allerdings vor, es ging schon darum, eine Zeit lang gar nichts zu essen… Aber ich denke auch, dass man sich den Sinn des Fastens gut bewahren kann, indem man bewusst auf irgend etwas verzichtet, nicht nur Essen.

  2. Früher stellte Essen eine der wenigen Freuden respektive Annehmlichkeiten dar und war ein geselliger Anlass. Darauf zu verzichten, bedeutete viel. Heute, im Zeitalter des Nahrungsmittelüberschusses, Komforts und der vielen Möglichkeiten, sich zu zerstreuen und Kontakte zu pflegen, ist der Verzicht auf gewisse Nahrungsmittel oder zeitweise ganz auf Nahrung nicht allzu schwer. Zeitgemässes Fasten wäre für mich eher Handyfasten, Fernsehfasten, Autofasten oder Genussmittelfasten. Oder aber täglich etwas Gutes tun im Sinne von etwas geben anstelle von auf etwas verzichten. Es gibt viele Möglichkeiten, auf eine ganz persönliche Art und Weise die Fastenzeit für sich zu interpretieren und zu leben. Ich bin überzeugt, dass Jesus Christus alle Bemühungen gleichermassen schätzt. Selbst wenn sie uns nicht gelingen.

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